Das Wort heißt HateSpeech, zu Deutsch: Haßsprache.
Und unser Gesetzgeber hat da so seine Schwierigkeiten, die Rechtsbegriffe und Gesetze aus dem täglichen realen Leben, umzusetzen auf das zum großen Teil (vermeintlich) anonyme Treiben im Internet.
Nun ist seit langem auch ein neues Problem entstanden:
Im Netz meinen Viele, daß sie ja anonym seien und sind sich sicher, daß sie bei ihrem Tun im Internet auch straffrei bleiben, wenn sie einmal die Grenze von einer einfachen Beschimpfung zu einer echten Beleidigung überschritten haben.
Daß diese Benutzer aber gar nicht so wirklich und absolut anonym im Internet sind, das ist Vielen nicht bewußt.
Gab es im realen Leben eine Hemmschwelle Menschen zu beleidigen, die einem Auge in Auge gegenüber stehen, so ist der Andere im Internet ja oft weit weg und man kann ja auch wunderbar aus dem Hinterhalt schießen und dabei ein unendlich großes Verbreitungsgebiet mit einer Geschwindigkeit abdecken, die schier unglaublich ist.
Im realen Leben wehrt man sich gegen unwahre Tatsachenbehauptungen oder Beleidigungen notfalls mittels persönlicher Ansprache oder mittels eines Schiedsmannes, wie es bei uns in unserer Gemeinde möglich ist. gibt es da keine Einigung, dann geht es halt ab zum Rechtsanwalt und weiter zu den Gerichten.
Aber unsere Gerichtsbarkeit hat sich bisher mit Straftaten aller Art, die im Internet begangen wurden, recht schwer getan. Da passen zum Einen unsere bestehenden Gesetze nicht so recht und die Geschwindigkeit der Verbreitung von Beleidigungen rennt den Gerichten glatt davon.
Schiedsstellen in Sachen Internet wären die eine Lösung.
Die Selbskontrolle der Internet-Dienste-Anbieter wäre eine schnellere Alternative.
Aber schaut mal, was selbst Google unverblümt schreibt, wenn Du dich dort über einen handfeste Beleidigung auf einem Google-Blog beschwerst oder wenn deine Name in der Blog-Adresse oder im Blog-Titel in ehrenrühriger Form genannt wird:
Internet-Adresse (Link): https://netzgaertner-kurt-staudt-wikipedia.blogspot.de/
Blog-Titel: Netzgärtner-Kurt-Staudt - Wikipedia
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Deshalb habe ich auch gerade einen offenen Brief an den vermutlichen Urheber auf meinen eigenen Seiten veröffentlicht:
Nun hat sich endlich ein Bundesminister auf die Socken gemacht, die schon sprichwörtliche Verrohung im Netz ein wenig zu bremsen . . .
. . . Und schon schreit die Fan-Gemeinde nach Meinungsfreiheit, weil sie diese bedroht sieht.
Nun denn, dann sollten wir vielleicht doch wieder das Faustrecht ganz offiziell in Deutschland einführen?
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Links zum Thema
Heise.de vom 28.03.2017
"Ende der Anonymität im Netz": Maas verschärft Gesetzesentwurf gegen Hate Speech
"Geht es nach Bundesjustizminister Heiko Maas, gibt es künftig einen deutlich weiter gestrickten zivilrechtlichen Auskunftsanspruch gegenüber Plattformbetreibern für Opfer strafrechtlich relevanter Persönlichkeitsverletzungen."
Heise.de vom 29.03.2017
Hate-Speech-Gesetzentwurf heimlich geändert
"Ende der Anonymität im Netz, wenn es um Meinungsäußerungen geht"?
HateSpeech.de
"Das Ende der Anonymität im Netz": Maas verschärft Gesetzesentwurf gegen "Hate Speech"
Geht es nach Bundesjustizminister Heiko Maas, gibt es künftig einen deutlich weiter gestrickten zivilrechtlichen Auskunftsanspruch gegenüber Plattformbetreibern für Opfer strafrechtlich relevanter Persönlichkeitsverletzungen.
Für das Strafgesetzbuch war das Internet lange Neuland. Volksverhetzung, Beleidigung, Verleumdung oder üble Nachrede sind zwar immer unter Strafe gestellt - das gilt offline wie online. Direkt mit Hate Speech hat sich jedoch lange Zeit kein Gesetz befasst.
Nach ersten deutschen und europäischen Urteilen hat nun Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, im März 2017 einen Gesetzesentwurf zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken vorgestellt.
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Kommentare, die mir nicht gefallen (weil z.B. mit HateSpeech gespickt) lese ich natürlich,
werde diese aber nicht veröffentlichen, um die Gefühle meiner Leser zu schonen.
In diesem Sinne,
euer Rentner Anton